erstellt am: 04.08.2012 | von: thomas | Kategorie(n): Spiele, Tests

Eine Mischung aus Lola rennt und einem First Person Shooter, ungefähr so könnte man in kurzen Worten „Mirrors Edge“ beschreiben und würde damit dem Spiel aber nicht ganz gerecht werden. Zumal sich die Szenen in denen man eine Waffe in der Hand hält auf eine sehr kleines Minimum beschränken. Die Spielelemente sind hauptsächlich der Sportart Parcour entnommen.
In einer Stadt, in der Informationen streng überwacht sind, können nur agile Kuriere, genannt ‚Runner‘, sensitive Daten transportieren und vor wachsamen Augen schützen. In diesem scheinbar utopischen Paradies wurde ein Verbrechen begangen – Die Schwester der Spielfigur Faith wurde als Sündenbock missbraucht und nun ist man auch Ihr auf den Fersen.
Das Spiel startet mit einem in die Story eingebunden Tutorial und erklärt innerhalb einiger Minuten die wichtigsten Steuerungselemente. Zugegebener maßen viel mir die selbe anfangs schwer und die Eingewöhnung dauerte ein paar Level. Die Geschichte geizt nicht mit Gesellschaftskritik in dem die dortige Gesellschaft aufgrund überzogener Sicherheitsinteressen auf einen Großteil ihrer Bügerrechte und Freiheiten verzichtet.
Anfangs läuft und springt man vor sich hin, jedoch zum Ende des ersten Levels nimmt das Spiel erheblich an Fahrt auf, während man hektisch versuch den Ausweg zu finden knallt und kracht es rings um einen rum, splitterndes Glas fliegt Faith um die Ohren.
Das Spiel selber besitzt keine direkte Speicherfunktion sondern Chekpoints an diesen man bei Misserfolg zurück versetzt wird. Auch wenn es einige wenige Stellen im Spiel gibt an denen man zu knabbern hat und die Chekpoints etwas weiter weg sind, bleiben extreme Frustmomente aus. Das Spiel bleibt im großen und ganzen immer Fair und der Spieler bekommt nie das Gefühl das eine Stelle nicht schaffbar währe.
Interessant fand ich die Möglichkeit das ganze Spiel ohne eine einzige Waffe durchzuspielen. Als Runner besitzt Faith nämlich keine Schusswaffen, die einzige Möglichkeit hier und da an eine solche zu gelangen besteht darin einem Gegner diese abzunehmen. Hierfür eignet sich besonders die Slowmotion Funktion des Spieles die man einmal alle paar Minuten einsetzen kann. Da die Waffen nur mit sehr wenig Munition bestückt sind, kommt man gar nicht erst auf die Idee sich Rumballernd den Weg zu bahnen. An einigen Stellen ist die Möglichkeit, sich mit ein paar gezielten Treffern die Lösung der Abschnitte zu vereinfachen, sehr hilfreich. Wie schon weiter oben geschrieben ist es aber möglich das Spiel ohne einen einzigen Schuss abzufeuern möglich.
Die Slowmotionfunktion ist im übrigen auch bei komplizierten Sprüngen hilfreich, wenn nichts mehr geht war sie für mich meißt der letzte Ausweg.
Sehr gut gefallen hat mir die Mischung aus Rätsel-, Kletter-/Sprung- und Action Parts. So kam nie lange Weile auf und es wurde für viel Abwechslung gesorgt.
Trotz seines Alters (das Spiel erschien schon 2009) mag die Grafik sehr zu gefallen. Bei den aktuellen Spielen, stört mich meist das sehr dunkle Setting. Bei Mirrors Edge trifft das genaue Gegenteil zu. Das Spiel kommt in einer HDR ähnlichen Aufmachung daher und passt perfekt in das Futuristische Gesamtkonzept des Spiels.
Die Soundeffekte sorgen neben der Stimmungsvollen Musik für die perfekte Atmosphäre.
Auch nach dem der Storymodus nach ca. 10 Stunden durchgespielt wurde muß man das Game nicht weglegen, ein Timetrial- und Speedrunmodus sorgen für weitere Motivation. Ebenfalls verstecken sich in jedem Level 3 Koffer die es zu finden gilt. Als Belohnung gibt es Konzeptgrafiken, Videos und Musik, und sorgen somit für längeren Spielspaß.
Fazit: Das Spiel ist uneingeschränkt empfehlenswert, aufgrund des Alters gibt es dieses bereits für ca. 10 Euro (beim nächsten Steam Special vielleicht sogar noch günstiger). Sobald man sich Tücken der Steuerung angeeignet hat, macht es extrem viel Spaß von Dachkanten über riesige Straßenschluchten zu springen, an Fenstervorsprüngen zu hangeln um der Lösung der Geheimnisse um „Icarus“ näher zu kommen.
Hier noch einige Screenshots die ich auf meinem „Weg“ gemacht habe, und ein Trailer in der die Atmosphäre gut rüberkommt.