Knapp 2 Jahre ist es her, dass Blade seinen besten Freund Whistler durch ein Attentat der Vampire verloren hat und, wie wir am Ende des ersten Teils sehen durften, es ihn nach Russland verschlagen hat.Der Grund dafür wird bereits in den ersten Minuten des Streifens klar. Whistler ist nicht ganz freiwillig als Vampir zurückgekehrt und wird gefangengehalten. In einer sehr schnellen und zügigen Befreiungsaktion ist dann auch Whistler wieder als Mensch (!!!) an der Seite von Blade unterwegs und geht wieder dem Kampf entgegen.
Doch schon kurze Zeit später muß sich Blade auf eine brüchige Allianz mit den Vampiren einlassen und sogar das Kommando über eine Vampirtruppe (Bloodpack) übernehmen, die eigentlich zum Ziel hat, Blade zur Strecke zu bringen. Wie es die Ironie des Schicksals nämlich will ist eine neue Untergattung der Vampire entstanden und saugt nun mit Vorliebe Vampire selbst aus. Dies gefällt den Vampiren logischerweise nicht allzu gut, denn statt Jäger zu sein, sind sie plötzlich selbst auf dem Speiseplan.
Blade greift in diese Wendung auch nur aus dem Grund auf Seiten der Vampire ein, da ihm recht schnell klar wird, dass die Menschheit auch von der neuen Gattung, genannt REAPER, bedroht ist, sobald es keine Vampire mehr gibt. Von REAPERN gebissene Vampire sterben vor allem nicht, sondern werden selbst zu dieser Art.
Mitsamt Bloodpack zieht Blade auch schon recht bald in den Kampf gegen die REAPER um festzustellen, dass sie von den Vampiren kaum Schwächen gemein haben. Silberkugeln sind nutzlos, und der Feind ist flink, schnell und ausser UV Licht gegenüber anscheinend sehr resistent gegen Verletzungen.
Der Kampf mithilfe der brüchigen Allianz der Vampire artet bald in ein Spiel aus, in dem man schnell nicht mehr weiß, wer gut und wer böse ist und wessen Ziele eigentlich die sind, die sich zu verfolgen lohnen.
Zu guter letzt kommen noch ein paar Intrigen und verschwommene Loyalitäten innerhalb aller Beteiligten hinzu. Wer Gut und wer Böse ist, ist zu diesem Zeitpunkt zumindest nicht komplett klar ersichtlich.
Das Ende des Films garantiert ein paar sehr heiße Kampfszenen und eine etwas ungewöhnliche Seite von Blade himself. Viel mehr möchte ich jedoch nicht über das Ende sagen, da ja der Film auch noch aktuell in den Kinos läuft.
Fazit:
Blade 2 hat sich extreme Mühe gegeben, den ersten Teil zu toppen. Es gibt viele unterschiedliche Meinungen, ob ihm das gelungen ist, oder nicht. In meinen Augen ist Blade 2 zwar ein einigermaßen würdiger Nachfolger, aber dennoch etwas ganz anderes als der erste Teil. Die Story hatte nicht so viel düsteren Tiefgang, wie es sein Vorbild hatte und scheint auch generell sehr viel bunter geworden zu sein, und mehr auf die Horroreffekte der Reaper zu setzen, als auf Ausstrahlung selbiger. Es gibt viele unterschiedlich Elemente und nicht zuletzt Ron Perlman in der Rolle von Rheinhardt dem Bloodpackführer lässt Gedanken an Alien 4 aufkommen. Ein wenig Wrestling und die gehörige Portion Matrix und Martial Arts machen den Film zu etwas, was man schon einmal in anderer Form gesehen hat.
Statt sich klar auf eine Linie einzuschwören hat man in diesem Film auf ein Genremix gesetzt, dass nicht zwingend immer überzeugen kann.
Die Spezialeffekte sind leider auch noch ein Aspekt, der dem Film etwas an seiner Faszination raubt. Vollanimierte Szenen sind zu leicht als solche zu erkennen und nehmen der Story etwas von ihrem Glanz, wenn man es nicht schafft das zu ignorieren. Auch wirkt die Handlung zu konstruiert und in eine Richtung gelenkt, als das sie wirklich fesseln könnte.
Die Coolness und Eleganz von Blade hingegen ist noch ein wenig überzeichneter als bereits im ersten Teil, was für jeden eine andere Gewichtung hat.
Dennoch halte ich Blade 2 für einen gelungenen Kinoabend für eine gute Alternative zu anderen Werken, die man im Moment sehen kann. Es gibt viel Action und einige sehr gute Lacher, die in der Vorpremiere, zu frenetischem Applaus geführt haben.
Auch im zweiten Teil beweist Blade, das er der coolste ist.
Also Popcorn raus und rein ins Kino.
Sonnenbrille nicht vergessen.
Regie:
Guillermo del Toro
Besetzung:
Blade – Wesley Snipes
Abraham Whistler – Kris Kristofferson
Scud – Norman Reedus
Nyssa Damaskinos – Leonor Varela
Reinhardt – Ron Perlman
Jared Nomak – Luke Goss
erstellt am: 28.01.2006 | von: thomas | Kategorie(n): Filmkritiken, SCIFI