ufff…. 15 Minuten nach dem durchspielen des Games sitze ich noch wie paralysiert vor dem Monitor und verarbeite das erlebte. Mir schießen so viele Gedanken durch den Kopf, habe ich mich immer richtig entschieden. Endet das Spiel auf jeden Fall so, egal wie ich mich Laufe des Spielverlaufs entscheide? Gut oder Böse, gibt es da überhaupt einen Unterschied?Eigentlich fing alles an wie ein normaler Egoshooter, nach eine Actionsequenz findet man sich in der Wüste Dubais wieder, unser Auftrag die 33. Bataillons und dessen Kommandeur Colonel John Konrad aufzuspüren. Diese befindet sich im durch Sandstürme eingeschlossenen Dubai, dessen Bewohner sie evakuieren sollten. Was nach den ersten 2 Stunden aber folgt kann ich nicht in Worte fassen außer … „sehr intensiv“
Spielrisch handelt sich grundsätzlich um einen linearen Egoshooter bei dem hier und da diverse Entscheidungen getroffen werden können, wobei mir nicht klar ist ob diese das Spiel beeinflussen, bzw. die Geschichte verändern. Das die Spielfigur nicht springen kann stieß mir Anfangs sauer auf, je mehr ich aber in das Spiel einstieg verflog der Ärger recht schnell.
Das komplette Setting, Grafik (z.B.: plötzliche, riesige Sandstürme) und Soundkulisse kann man als nahezu perfekt bezeichnen, die geschaffene Atmosphäre zieht einen dermaßen in den Bann und lassen die Story um so eindrucksvoller und realer in Erscheinung treten. Dazu kommt der Soundtrack der von bekannten Künstlern wie z.B.: Björk, Alice in Chains, Jimi Hendrix, Nine Inch Nails, Verdi, Deep Purlpe, Inner Circle beigesteuert wurde.
Ein Fazit zu ziehen fällt mir im Grunde nicht schwer, die richtigen Worte zu finden dagegen schon. Die Frage die sich mir stellt, kann so ein Spiel Spaß machen, darf es das überhaupt? Ich fühle mich irgendwie merkwürdig zu sagen ich fand das Spiel sehr gut, und doch ist es ja so. Die 7 Stunden der Hauptstory waren fesselnd und spannend, aber auch schockierend. Eigentlich will man nicht weitermachen, und doch eine innere Stimme läßt einen nicht aufhören. (ich gehe mit Absicht nicht auf Inhalte der Story ein, um niemanden zu spoilern der es noch spielen möchte). Spec Ops the Line bringt dem Spieler das Leid von Krieg und Zerstörung so nah wie bisher kein anderes Spiel. Ein kleines Zitat aus dem Wikipediaartikel zum Spiel wiederspiegelt meine Gefühle die ich nicht rech in Worte fassen kann
„Zielsetzung des Projekts war es, mit diesem Spiel ausdrücklich den Schrecken des Krieges zu demonstrieren und den Spieler dazu zu bewegen, sich selbst und sein Tun zu hinterfragen. Laut Lead Level Designer Jörg Friedrich soll sich der Spieler schlecht fühlen.[2] Anders als in gängigen Militärshootern, wo die Positionen von Gut und Böse klar vordefiniert sind, soll Spec Ops: The Line den Nutzer vor ambivalente moralische Entscheidungen stellen, die im Anschluss weder belohnt noch bestraft werden, in ihren Konsequenzen aber schonungslos aufgezeigt werden.“
Wer Egoshooter spielt, sich auf eine Tiefgründige Story einlassen will und über 18 ist sollte sich Spec Ops the Line unbedingt anschauen.
Ps.: ich verzichte dieses mal bewusst auf eine Screenshotgalerie, da diese ohne die Erfahrung der Story einen komplett falschen Eindruck des Spieles vermitteln würden. Anbei ein Trailer der einen kurzen Einblick auf Story und Spielgeschehen wirft.