erstellt am: 23.10.2005 | von: sophie | Kategorie(n): Comic, Filmkritiken

Hulk
Filmkritik von Sophie Pulz
Zum Film:
Der Wissenschafter Dr. Bruce Banner (Eric Bana) hat ein Problem mit seinem Gefühlsleben: Soeben hat ihn seine Freundin, seine Kollegin Betty (Jennifer Connelly) sitzen lassen. Zwar liebt sie ihn, aber mit Bruces völliger Unfähigkeit, Emotionen zu zeigen, kommt sie nicht zurecht. Bei einem Unfall im Labor wird Bruce von radioaktiven Gamma-Strahlen getroffen, doch wie durch ein Wunder übersteht er den Unfall völlig unversehrt – denkt er. Die Strahlen haben seine DNA auf Dauer verändert. Plötzlich hat er einen Weg gefunden, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen: Sobald Bruce fortan wütend wird, verwandelt er sich in ein giftgrünes stählernes Monster, das schier unverwundbar ist und nicht zu kontrollieren scheint; es hat sogar Probleme sich selbst unter Kontrolle zu halten. So sieht sich der „Hulk“ bald als Antiheld und zieht den Hass von Bettys Dad, dem Armee-Obersten Thaddeus Ross (Sam Elliott), stellvertretend für die gesamte Comicwelt, auf sich. Eigentlich kein Wunder: Welcher Vater wäre nicht damit einverstanden, wenn die Tochter ein grünes Monster liebt; welche (amerikanische) Nation wäre es, die tolerierte, dass ein Monster durch Straßen wütet und dabei Polizisten und andere Gutmenschen verletzt/ tötet? Den definierten Bösewicht spielt, wie kann es anders sein, Nick Nolte, in der Rolle des verrückten, skrupellosen Wissenschaftlers und Bruce Vaters.
Kritik:
Hulk ist insgesamt zu langatmig, weil zu viel Wert auf die wirklich uninteressante Story gesetzt wurde Ist man skeptisch, kann man, zweifelsohne zu Recht behaupten, dass Hulk auf einem banalen Plot aufbaut. Hält man sich aber vor Augen, dass es sich hierbei immer noch um eine Comicumsetzung und nicht um eine anspruchsvolle Literaturverfilmung handelt, geht das vollkommen in Ordnung. Was den bisherigen Comic-Verfilmungen stellenweise fehlte: der eigentliche Comic-Flair. Actionszenen kommen, bis auf die wenigen sehr guten Ausnahmen, viel zu kurz. Gleich zum Technischen: Hulk überzeugt u.a. mit Comicstil-ähnlichen Überblendeffekten: die Split-Screen Techniken, bei denen er teilweise zwei Personen an unterschiedlichen Orten optisch zusammenbrachte oder verschiedene Einstellungen derselben Szene zeigte. Somit sieht man Situation aus verschiedenen Perspektiven gleichzeitig (kleine Fenster). Das ist zum Anfang ungewöhnlich, wirkt aber dynamisch und als ob man in einem echten Comic blättert.
Der Hulk ist super animiert und am besten sieht sein Gesicht in Großaufnahme aus (Ausdruck von Emotionen =perfekt!). Allerdings wirkt er in wenigen Szenen etwas schwammig, besonders zum Anfang. Das ist aber egal, denn der Hulk wurde in anderen genial-inszenierten Inszenierungen genial in Szene gesetzt .
Gut gewählte Darsteller, die ihre Fähigkeiten zeigen, tolle Effekte und Schnitte bilden die positiven Aspekte der insgesamt guten Verfilmung. Stellenweise etwas langatmige Sequenzen am Anfang. Letztendlich wird es bei solchen Werken immer ein weites Spektrum an Meinungen geben, aber wirklich enttäuscht sollte niemand sein. Insgesamt bewirkt der Film Distanz und Desinteresse und bestätigt leider das Vorurteil gegenüber Comicverfilmungen.