Sechs Monate ist es nun her, als Rachel (Naomi Watts) und ihr Sohn Aidan (David Dorfman) dem Geheimnis auf die Schliche kamen, wie dem sicheren Tod durch das geheimnisvolle Videoband zu entrinnen ist. Bis dahin starben viele Menschen auf unerklärliche und grausame Weise – sieben Tage nachdem sie sich den Inhalt der sagenumwogenen und nicht minder gefährlichen Videobotschaft ansahen. Wer jedoch eine Kopie dieser Cassette erstellt und diese dann weitergibt, hat normalerweise gute Überlebenschancen. Normalerweise.
Rachel und Aidan wohnen nun weit entfernt ihrer eigentlichen Heimatstadt Seattle, um möglichst viel Abstand zu den schrecklichen Ereignissen der Vergangenheit zu gewinnen. Aber die neue Idylle währt nur kurz, wird sie doch von beunruhigenden Fernsehnachrichten jäh beendet. Ein Verbrechen ist unweit des Wohnortes der Kleinfamilie geschehen – ein Verbrechen mit Todesfolge. Eine unbeschriftete Videocassette spielt eine nicht ganz unwesentliche Rolle bei dieser Geschichte und Rachel weiß, dass sie mit ihrem Sohn den sprichwörtlichen Teufelskreis noch nicht verlassen hat.
Kritik:
The Ring 2 spielt wie schon sein Vorgänger Ring mit der menschlichen Psyche. Auf eine bewusst angsteinflössende und langsame Art wird man zu den Schockeffekten geführt, so dass man bereits nach den ersten 15 Minuten mit klopfendem Herzen, weit aufgerissenen Augen und Gänsehaut im Sessel sitzt und eigentlich nur darauf wartet vor Angst gleich zu sterben. David Dorfman der den Sohn Aidan spielt, spielt seine Kollegin Naomi Watts mühelos an die Wand bei dem Film. Der Geist von Samara treibt weiterhin sein Unwesen und ist diesmal gefährlicher und näher denn je. Im einen Moment hat man Angst um Aidan, in einer anderen Szene fürchtet man sich vor ihm fast zu Tode. Aus dem Mund ihres kleinen Sohns Aidan beweist diese Liebesbezeugung nämlich, dass Unheimliches vor sich geht: Samara, das kleine Mädchen, das bereits im Jahr 2002 in Ring seine Umwelt durch seine verstörenden geistigen Kräfte in den Wahnsinn trieb und deswegen von ihren Adoptiveltern in einen finsteren Brunnenschacht gestoßen wurde, ist zurück und spielt mit Aidan sein unwesen. Eigentlich dachte man im ersten Teil bis kurz vor Schluss, dass alles eine gute Wendung genommen hat: Die untote Samara wird aus ihrem nassen Grab befreit und ihre Seele dadurch erlöst. Doch was Aidan – beunruhigend schon in Ring ahnt, bewahrheitet sich dann in Ring 2. Die vermeintliche Rettung Samaras hatte somit böse Folgen. Ihr Geist will zurück ins körperliche Leben und sucht zu diesem Zweck Aidan heim. Rachel erkennt dies spätestens, als ihr Filius sie «Mami» nennt, wo er sie sonst doch nur mit ihrem Vornamen anspricht. Klasse Fortsetzung mit toller Atmosphäre, sehr guten Effekten und einer Samara die man nicht mehr so leicht vergessen wird Wie auch schon erwähnt verzichtet auch The Ring 2 weitgehend auf Blut und Gewalt, das meiste spielt sich auch hier wieder im Kopf des Zuschauers ab. Die Schockszenen treffen ins Schwarze und sorgen an manch einer Stelle für Gänsehaut, die nicht so schnell wieder weichen scheint. Für eine düstere Atmosphäre sorgt der geniale Soundtrack, der zu jeder Szene passend abgestimmt ist und vor allem in den spannungsgeladenen Szenen seine volle Wirkung zeigt. Also Anschauen.
Fazit:
The Ring 2 ist eine gute Fortsetzung, die das bewährte Konzept vom ersten Teil beibehält und das wahre Grauen weiterhin im Kopf des Zuschauers abspielen läst. Wer viel Blut und Gewalt erwartet, ist hier eindeutig fehl am Platz. Klasse Darsteller, ein sehr guter Soundtrack und durchdachte Schockmomente machen The Ring 2 zu einem unterhaltsamen und vor allem gruseligen DVD Abend. Fans des ersten Teils sollten den Film jedenfalls nicht verpassen.
Studio/Verleih: Dreamworks SKG, MacDonald&Parkes Productions/UIP
Regie: Hideo Nakata
Produzent(en): Walter F. Parkes
Drehbuch: Ehren Kruger
Kamera: Gabriel Beristain
Musik: Hans Zimmer
Genre: Horror, Thriller, Drama, Mystery
erstellt am: 26.11.2005 | von: sophie | Kategorie(n): Filmkritiken, Horror, Mystery, Thriller