erstellt am: 13.04.2006 | von: sophie | Kategorie(n): Animation, Filmkritiken, Humor

Infolge einer Schadenersatzklage eines verhinderten Selbstmörders sinkt die Beliebtheit von Superhelden so stark, dass alle Superhelden ihre Tätigkeit einstellen müssen. So leben Mr. Incredible und seine Ehefrau Elastigirl fortan als gewöhnliche Durchschnittsbürger Bob und Helen Parr.Während Helen damit gut zurecht kommt, leidet Mr. Incredible sehr unter dem Verlust seiner Aufgabe. Auch die Kinder der Parrs haben große Schwierigkeiten, ihre Superfähigkeiten geheim zu halten. Der Job bei der Versicherung, den er im Rahmen des Superhelden–Schutzprogramms erhalten hat, ist für Mr. Incredible eine einzige Qual. Wen wundert es, dass Mr. Incredible trotz des herrschenden Berufsverbots für Superhelden den erstbesten Superhelden–Auftrag annimmt. Superhelden haben es nicht leicht. Neben den großen Existenzsorgen sind es vor allem die kleinen, alltäglichen Problemchen, die uns Familie Incredible so sympathisch machen. Ein paar Monate ohne Training und schon hat Mr. Incredible mit Gewichtsproblemen zu kämpfen. Und wie eine indiskrete Kameraeinstellung enthüllt, plagt ihn auch der Haarausfall. Violetta, die Tochter im Teenager–Alter leidet unter ihrer Schüchternheit.Ihre Superfähigkeiten sind bei der Lösung dieses Problems keine große Hilfe: Sie kann sich unsichtbar machen und besitzt die Fähigkeit, sich durch ein Kraftfeld von der Außenwelt abzuschotten. So kommt es also, dass Mr. Incredible heute in der Verwaltung einer Versicherung damit beschäftigt ist, Kunden mit Schadensfällen möglichst nicht zu ihrem Geld zu verhelfen (zumindest verlangt das sein Boss von ihm). Mr. Incredible ist von seinem Job genervt und greift nur  allzu gern zu, als ihm von der hübschen Mirage ein Auftrag angeboten wird, bei dem er seine Superhelden-Kräfte benutzen kann. Doch der Auftrag ist nicht ganz so einfach wie gedacht. Auf einer Insel hat sich nämlich der ehemalige Mr.-Incredible-Fan Buddy Pine, der mittlerweile zum Bösewicht Syndrome herangewachsen ist, einen Stützpunkt eingerichtet, von dem aus er die Welt erobern möchte. Zum Glück ist Mr. Incredible nicht auf sich allein gestellt: Die Superheldenausstatterin Edna Mode war so schlau, einen Peilsender in den Anzug des Helden zu nähen. So kann der Rest der Familie Incredible mit der Rettungsaktion starten.
Kritik
Jeder Charakter, der in diesem Film auftaucht, ist gekonnt gezeichnet, hat eine Superhelden-Kraft oder einen bestimmten Einfluss auf die Helden. Hier wurde von der Farbe der Haare bis zur Synchronstimme nichts dem Zufall überlassen. Trotz allem sieht man vor allem in den Insel-Szenen, wie schwierig es noch immer ist, echte Emotionen, wie z.B. Angst für animierte Menschen darzustellen. Die Unglaublichen füllt den Rahmen eines Abenteuer- und Agentenfilms mit den Motiven eines Superhelden-Comic. Die Leute von Pixar haben den Figuren äußerst charakterbetonte Comic-Körper verpasst und mit dem quirligen Stil für den kindgerechten Zugang gesorgt.
Auch der Sound führt in die wilden Sechziger, spart nicht an der Energie damaliger Polizei- und Agentenfilme. Halsbrecherische Automanöver im Stile von Schifrins MISSION: IMPOSSIBLE begleitet. Natürlich sind Superhelden mit ihren übernatürlichen Kräften ein gefundenes Fressen für die Animationskünstler der Pixar-Studios. Die computergenerierten Bilder können schneller, bunter und phantastischer sein, als dies in einem Realfilm je möglich wäre, zu Recht positiv aufgenommen wurde, macht gerade in den Actionszenen reichlich Gebrauch davon. Einiges in dieser Welt scheint geradewegs aus dem James-Bond-Universum entsprungen zu sein – bis hin zur einsamen Vulkaninsel mit geheimer Raketenabschussrampe; Der Film hat wundervolle Charaktere, erzählt eine schräge und doch sehr menschliche Geschichte, hat fast  durchgängig ein hohes Tempo und fasziniert mal wieder mit unglaublichen Bildern komplett aus dem Rechner.. Er macht den Film in seiner Vielfältigkeit zeitlos; das Haus der Incredibles sieht aus wie eine wohlwollende Version der 60er Jahre mit seinen eckigen, spinnenbeinigen Möbeln und den großen Panoramafenstern. Die Autos sind entweder stromlinienförmige Batmobile aus den 40er oder 50er Jahren. Der Film sieht unglaublich modern aus und erzählt doch eine sehr altmodische Geschicht. Man fühlt sich immer wieder an James Bond erinnert, an die klassischen Bösewichter und die strahlenden Helden, den Schwarzweiß-Zusammenstoß von Gut und Böse – und überraschenderweise passt es perfekt zusammen.